Jetzt sind wir schon ziemlich nah an Lauterbach :
In Deutschland

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Wie gehabt : um genaueres über Lauterbach zu erfahren aufs bild klicken

Deutschland ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung Europas und grenzt an die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen und Dänemark.

Erdteil: (Mittel-)Europa

Offizieller Name: Bundesrepublik Deutschland (Federal Republic of Germany)

Ländername: Der Name Deutschland leitet sich wahrscheinlich vom althochdeutschen diota ab, das Volk bedeutet.

Staatsführung: Präsident

Regierungsführung: Bundeskanzler

Politisches System: Demokratisch-parlamentarischer Bundesstaat seit 1949; Verfassung vom 23. Mai 1949, letzte Änderung 1998. Das Grundgesetz kann mit einer Zweidrittel-Mehrheit im Bundestag und Bundesrat geändert werden; von jeglicher Änderung ausgeschlossen sind grundlegende Prinzipien wie die föderale Gliederung, das Wesen der Bundesrepublik als demokratischer und sozialer Rechtsstaat oder die Unverletzbarkeit der Menschenwürde des Einzelnen. Gegliedert in 16 Bundesländer (seit 1990; zuvor in 10 Länder plus Westberlin). Die höchste Staatsgewalt liegt beim Bund (Bundesrecht bricht Landesrecht); doch haben auch die Länder eigene Staatsgewalt und spezielle Zuständigkeiten, z.B. die Kulturhoheit. auswärtige Beziehungen und Verteidigung sind dem Bund vorbehalten. Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus und wird von ihm wie in jeder repräsentativen Demokratie in Wahlen ausgeübt (im Bund und in 8 Bundesländern alle 4, in den übrigen 8 Bundesländern alle 5 Jahre); die Wahlen sind allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim. Wahlrecht ab 18 Jahre. Parlament ist der Bundestag mit 656 Mitgliedern (ohne Überhangmandate), ab 2002 verkleinert auf 598 Abgeordnete. Zur Wahrung der Länderinteressen ist der Bundesrat mit 69 von den Landesregierungen entsandten Mitgliedern an der Gesetzgebung beteiligt.

Landesfläche: 357.022 qkm (Weltrang 61)

Gliederung: 16 Bundesländer (eine Auflistung finden Si

Hauptstadt: Berlin

Offizielle Sprache: Deutsch

Staatsreligion: keine

Währung: 1 Euro = 100 Euro Cent

Bevölkerung: 82 163 000

Bevölkerungsdichte 230,1 Menschen je qkm

Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung: Deutsche 91.2%; Türken 2.5%(davon (1990) Kurden 0.5%); Jugoslawen 1.0%; Italiener 0.7%; Griechen 0.4%; Bosnier 0.4%; Polen 0.3%; Österreicher 0.2%; Kroatier 0.2%; Spanier 0.2%; andere 2.9%

Religionszugehörigkeit: Katholiken 42.9%, Reformierte und traditionelle Lutheraner 41.6%, Muslime 2.7%,  Juden 0.1%, andere 12.2%

Größte Städte: Berlin 3 386 667; Hamburg 1 704 735; München 1 194 560; Köln 962,507; Frankfurt am Main 643,821; Essen 599 515; Dortmund 590 213; Stuttgart 582 443; Düsseldorf 568 855; Bremen 540 330; Duisburg 519 793; Hannover 514 718; Nürnberg 494,100

Internationales Kennzeichen: D

Nationalfeiertag:
3. Oktober (Tag der deutschen Einheit)

Geographische Lage: 6º O - 15º O / 47º N - 55º N

Geographische Merkmale: höchster Berg --> Zugspitze 2963 m; längste Flüsse --> Donau (Teil) 2850 km, Rhein (Teil) 1320 km, Elbe (Teil) 1165 km; größter See --> Bodensee (Teil) 540 qkm.

Geographie: Deutschland spiegelt die unterschiedlichsten Landschaften West-, Mittel- und Osteuropas wider. Seine Küsten liegen im Westen an der Nordsee und im Osten an der Ostsee. Deutschland läßt sich in vier Gebiete unterteilen: das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirge, Süddeutschland und das bayrische Alpenvorland, das längs der österreichischen Grenze den Alpen vorgelagert ist. Die Flußläufe des Rheins, der Elbe und vieler kleiner Flüsse haben ganz eigene Landschaften geschaffen. Deutschlands Küsten sind sehr unterschiedlich beschaffen. Die Ostseeküste ist im allgemeinen flach mit langen, weißen Sandstränden und einigen niedrigen Kalksteinklippen. An der flachen Nordseeküste schützen Deiche das aus den Marschen gewonnene Ackerland. Hinter einem ausgedehnten Wattenmeer liegen die Ostfriesischen Inseln und weiter draußen in der Nordsee die felsige Insel Helgoland. Das Bundesland Schleswig-Holstein grenzt mit der Halbinsel Jütland an die Nord- und Ostsee. in der Nordsee liegen die Nordfriesischen Inseln. Die Norddeutsche Tiefebene ist Teil des umfangreichen Flachlandgürtel, der sich von Nordfrankreich bis nach Rußland erstreckt. Eiszeitgletscher hinterließen Hügelketten und Senken, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, in denen zahlreiche Seen eingebettet in sanft gewelltes Ackerland und waldige Hügel liegen. Weiter südlich liegt ein Hügelstreifen, der von der sandigen Lüneburger Heide in Norddeutschland nach Südosten zur polnischen Grenze verläuft. Nordwestdeutschland ist ebener und die Landschaft wechselt zwischen Heidelandschaften und feuchtem Sumpfland. Einige der größten Flüsse Deutschlands durchziehen die Norddeutsche Tiefebene. Der Rhein im Westen, die Ems, die Weser und die Elbe münden alle in die Nordsee. Im Osten bilden Oder und Neiße Deutschlands Grenze zu Polen. An ihren südlichen Rändern verläuft die Magdeburger Börde, ein fruchtbarer Schwarzerdegürtel. Eine ungleiche Gliederung zwischen dem Flachland und der Mittelgebirgsschwelle schließt einige breite Beckenlandschaften ein, die teilweise durch Hochländer unterteilt werden; das Leipziger Becken im Osten, das Kölner Becken und das Münsterland im Westen. Deutschlands Mittelgebirge gehören zu einem breiten Gebirgszug, der beginnend in Mittelfrankreich quer durch Europa bis zu den Karpaten im Osten verläuft., in Deutschland selten eine Höhe von 1000 m erreicht und dessen bewaldete Hänge von fruchtbaren Flußtälern durchzogen werden. Durch den zerklüfteten Harz verlief bis 1990 die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Weiter südlich gliedern Flußtäler die Mittelgebirge in einzelne Hauptzüge. Im äußersten Westen werden die Eifel und der Hunsrück durch das tiefe Moseltal getrennt. Das Rheintal scheidet das Sauerland vom Westerwald. Südlich von Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet, trennt das Rheintal den Hunsrück vom Taunus. In der Mitte Deutschlands liegen zwei Gebirge vulkanischen Ursprungs - der Vogelsberg und die Rhön, die im wesentlichen aus Basalt bestehen. Östlich hinter der Rhön beginnt der Thüringer Wald, Teil eines längeren Schichtstufenlandes, das sich nach Südosten über den Frankenwald, das Fichtel- und Erzgebirge entlang der tschechischen Grenze bis nach Sachsen zieht. Große Teile Mittel- und Süddeutschlands bedeckt ein niedriges Plateau mit tiefen Flußtälern. Die Flüsse Main und der Neckar fließen in westlicher Richtung und münden in den Rhein. Der Rhein verläuft von der Schweizer Grenze nördlich in Richtung Frankfurt/Main. Im Südwesten, wo er die Grenze zu Frankreich bildet, blicken die Gipfel des Schwarzwaldes auf die französischen Vogesen. Der Schwäbische und der Fränkische Jura östlich des Schwarzwaldes sind die Fortsetzung des Schweizer Juras. Weiter im Osten verlaufen parallel zueinander der Bayrische Wald und der Böhmerwald an der Grenze zur Tschechischen Republik. Deutschlands reizvollste Landschaft liegt im Süden, an der deutsch-österreichischen Grenze, wo das bayrische Alpenvorland in die Alpen übergeht. Dort erhebt sich auch Deutschlands größter Gipfel, die Zugspitze. Der Norden des Alpenvorlandes weist feuchte Niederungen und fruchtbare Lössgebiete im Süden bei Hallertau auf. Vom Bodensee aus, der von Deutschland, der Schweiz und Österreich umschlossen wird, nimmt der Rhein seinen Lauf über 1320 km bis zur Mündung in die Nordsee. Die Donau (doppelt so lang wie der Rhein) entspringt am Osthang des Schwarzwaldes.

Klima: Vom Westen nach Osten wird das Klima zunehmend kontinentaler und die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen nehmen zu. Es herrschen kältere Winter und wärmere Sommer mit Regenfällen über das ganze Jahr verteilt und häufigem Schneefall im Winter. Die trockensten Gebiete liegen im nördlichen Flachland. das Alpenvorland hat kalte Winter und einen zeitigen Frühjahrsbeginn, was auf den Fön, den warmen und trockeneren Wind aus den Alpen, zurückzuführen ist. Im geschützten Rheintal fallen die Sommer wesentlich wärmer aus, die Winter sind verhältnismäßig trocken und dazu verwöhnt die Natur diesen Landstrich mit vielen Sonnentagen.

Höhe Temp. Januar Temp. Juli Niederschlag (Jahr, mm)
Berlin 55 -1 19 563
Hamburg 14 0 17 720
München 528 -2 18 964

Flora/Fauna: Obwohl weite Teile des Flachlandes für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet wurden, finden sich noch große Gebiete mit Eichen- und Buchenwäldern. die ursprünglichen Mischwälder mußten den schnell wachsenden und industriell besser verwertbaren Kiefern und Fichten weichen, die auch in sandigen Böden gut gedeihen. Wälder bedecken auch den größten Teil der Gebirge und erreichen beinahe die Gipfel des Schwarzwaldes (der seinen Namen den hohen dunklen Fichten verdankt) und die 1500-Meter-Grenze in den Alpen. Viele Waldgebiete wurden durch sauren Regen stark geschädigt, aber Deutschland zählt zu den Ländern Europas, die versuchen, die Waldschäden durch Verringerung des Schadstoffausstoßes einzudämmen. Die Tierwelt ist typisch für Kontinentaleuropa und wandelte sich mit der Kultivierung der Landschaft. Zahlreiche Waldtiere starben aus und überall im Land wurden Naturparks und Schutzgebiete errichtet, um die Artenvielfalt und die Umwelt zu erhalten.

Zeitzone: MEZ

Durchschnittliches Jahreseinkommen je Einwohner: 28.550 $ (US)

Geburtsrate je 1000 Menschen: 9,4 (Weltdurchschnitt. 25.0).

Todesrate je 1000 Menschen: 10,8 (Weltdurchschnitt 9.3).

Wirtschaftliche und soziale Kennziffern:

Dienstleistung: (in %) 67,9
Industrie: (in %) 30,8
Landwirtschaft: (in %) 1,3
BSP/Kopf: (US$) 28.280
Inflation: (in %) 0,7
Arbeitslosigkeit: (in %) 11,7
Urbanisierung: (in %) 87
Bev.-Wachstum/Jahr: (in %) 0,0
Kindersterblichkeit: (in %) 0,5
Einwohner pro Arzt: 298

Ressourcen: Eisenerz, Lignit, Kohle, Pottasche, Uran, Kupfer, Salz, Nickel, Erdgas, Weintrauben, Milchprodukte, Hopfen/Bier, Fleischprodukte, Holz, Tourismus.

Wirtschaft, Verkehr: Zur Entstehung des Bruttoinlandsproduktes 1998 trugen die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei nur noch zu 1,5% bei. Die Eigenversorgung Deutschlands ist bei Fetten, Zucker und Frischmilch gesichert, bei Weizen und Kartoffeln beträgt sie jeweils 90%. Angebaut werden: Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Zuckerrüben, Futterrüben, Kartoffeln, Hopfen, diverse Gemüsesorten, Obst und Wein. Unter den EG-Staaten steht Deutschland bei der Fleischerzeugung und Milchproduktion an 2. Stelle. Deutschland ist der viertgrößte Industriestaat der Erde. Bergbau, Energiewirtschaft, verarbeitende Industrie und Baugewerbe erbrachten 1998 40,6% des Bruttoinlandsproduktes. Abgebaut werden Stein- und Braunkohle, Schwerspat, Kalisalze sowie Eisen-, Blei- und Zinkerz. Der Bedarf an angereichertem Uran wird aus den USA und Frankreich gedeckt. Die Erdöl- und Erdgasförderung ist unbedeutend. Traditionelle Bedeutung besitzen die Glas-Industrie (Thüringer Wald, Jena), Keramik-Industrie (Meißen), Spielwaren-Industrie (Erzgebirge, Thüringer Wald) und Rauchwaren-Industrie (Leipzig). Am industriellen Gesamtumsatz gemessen ergibt sich folgende Reihenfolge: Maschinenbau (mit Fahrzeugbau), Nahrungs- und Genußmittel-Industrie, chem. Industrie, elektrotech. Industrie., Mineralölverarbeitung sowie Textil- und Bekleidungsindustrie. An der Energieerzeugung ist die Kernenergie mit rd. 30% beteiligt. Wichtigste Exportprodukte sind nichtelektrische Maschinen, Fahrzeuge, chemische Erzeugnisse, elektrische Maschinen, Apparate und Geräte, Eisen und Stahl, Garne, Gewebe, Textilwaren, Bekleidung, Kunststoffe und Kunstharze. Das Eisenbahnnetz in Deutschland beträgt  44.360 km (davon rd. 11.000 km nicht elektrifiziert), das Straßennetz des überörtlichen Verkehrs hat  220.793 km (10.473 km Autobahnen). In Ostdeutschland ist die Eisenbahn wichtigster Verkehrsträger. Wichtigste Binnenwasserstraße ist der Rhein, seine wichtigsten Binnenhäfen sind Duisburg, Köln, Mannheim, Ludwigshafen und Karlsruhe. Etwa ein Drittel der Binnenschifffahrt entfällt auf künstliche Wasserstraßen. Größte Überseehäfen sind Hamburg, Wilhelmshaven, Bremen, Rostock. Internationale Flugplätze sind Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln/ Bonn, München, Berlin, Hamburg, Hannover und Stuttgart.

Kommunikation: Auf 1000 Einwohner kommen 948 Radios, 580 Fernseher, 587,8 Telefone, 285,6 Handys, 73,1 Faxe, 269,9 PCs und 19,9 Internet-Zugänge. In Deutschland erscheinen 355 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 24 Mio. Exemplaren.

Umwelt/Tourismus: Geschützte Gebiete machen 25,77% der Landesfläche aus. 1999 brachten 17,09 Mio. Touristen 16,80 Mrd. US$ Einnahmen ein.

Weltkulturerbe: Aachener Dom; Speyerer Dom; Würzburger Residenz; Wallfahrtskirche "Die Wies"; Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl; Dom und Michaeliskirche von Hildesheim; Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier; Hansestadt Lübeck; Schlösser und Parks von Potsdam-Sanssouci und Berlin; Ehemaliges Benediktinerabtei Lorsch mit ehemaligen Kloster Altenmünster; Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar; Altstadt von Bamberg; Kloster Maulbronn; Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg; Völklinger Hütte; Fossilienlagerstätte Grube Messel; Bauhausstätten in Weimar und Dessau; Kölner Dom; Luther-Gedenkstätten in Eisleben und Wittenberg; Klassisches Weimar; Wartburg; Berliner Museumsinsel 

Gesundheit/Soziales: Die steigende Lebenserwartung bei hoher Arbeitslosigkeit und nur gering steigenden öffentlichen Einnahmen haben das Sozialsystem an die Grenze der Funktionsfähigkeit gebracht. Um den Beitragssatz zur Rentenversicherung (20,3%) zu halten, wurde 1998 die Mehrwertsteuer von 15 auf 16% erhöht. Derzeit erhalten 17.5 Millionen Rentner Bezüge aus der gesetzlichen Altersversorgung. In der Krankenversicherung werden seit einigen Jahren angesichts der Kostenexplosionen immer neue Pläne zur Kostendämmung umgesetzt, die einerseits die Einkünfte von Ärzten, Krankenhäusern und Pharmaindustrien begrenzen sollen, anderseits die Versicherten zu höheren Eigenbeträgen zwingen.

Bildung: Bildung gehört nach dem föderalen Aufgabenkonzept zur Kulturhoheit der Länder, die durch Absprachen der Kultusministerkonferenz eine Einheitlichung von Regelungen (zum Beispiel Schulpflicht vom 6. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr oder Schulabschlüsse) herbeiführen. Das Schulsystem basiert auf der (meist) vierjährigen Grundschule und gliedert sich danach in die Hauptschule (5 Jahre) mit anschließender (Teilzeit-) Berufs- oder Berufsfachschule (ganztags), der Realschule mit einem Abschluß nach dem 10. Schuljahr (mittlere Reife), dem Gymnasium mit Reifeprüfung (Abitur) nach dem 13. (in Sachsen und Thüringen 12.) Schuljahr sowie der Gesamtschule mit einer Integration der anderen Schultypen. Zum Ausbildungsjahr 1998 wurden 558.000 Lehrverträge abgeschlossen; für die insgesamt 635.000 Bewerber gab es damit zumindest rechnerisch (inklusive des staatlichen Angebots) genügend Lehrstellen, während die Gewerkschaften eine "Lücke" befürchteten. Für die Hochschulreife genügt das Abitur, doch entscheidet die Zentralstelle von Studienplätzen über den Studienort und in 11 Fächern (u.a. Medizin, Jura, Betriebswirtschaft) auch über die Zulassung zum Studium. Von den 337 Hochschulen sind 84 Universitäten, 7 Gesamthochschulen, 147 Fachhochschulen, 46 Kunsthochschulen und 16 theologische Hochschulen. Im Wintersemester 1997/98 waren 1,83 Millionen Studenten an den Hochschulen eingeschrieben, davon 226.744 Studienanfänger. Der Anteil der Bildungsausgaben der öffentlichen Hand am Staatshaushalt beträgt 6,2%.

Kultur: Deutsche Kunst, Literatur und Musik entspringen der gemeinsamen Tradition des deutschsprachigen Raumes, der neben Deutschland vor allem Österreich und die Schweiz umfaßt. Die Anfänge liegen in der Ottonenzeit ab dem 10. Jahrhundert und sind eine Weiterentwicklung karolingischer Kunst.

Familienstruktur: Normalerweise heiratet man in Deutschland ungefähr im Alter von 25 Jahren. Die Eheschließung findet vor einem Standesbeamten statt, viele Paare heiraten zusätzlich in der Kirche. Wie in anderen Industrieländern werden auch in Deutschland die Familien immer kleiner: Seit einigen Jahren schon gibt es immer mehr Kernfamilien mit höchstens zwei Kindern, die Bindung an die Familie ist längst nicht mehr so intensiv wie in früheren Zeiten. Viele Kinder ziehen gleich nach Beendigung der Schule oder Lehre in eine eigene Wohnung. In den Städten wohnt die Mehrheit der Einwohner zur Miete.

Essen und Trinken: Durch den zunehmenden Fremdenverkehr ist die deutsche Küche heute weit über die Grenzen hinaus bekannt. Auch wenn traditionell reich und gehaltvoll gekocht wird, bevorzugen immer mehr Menschen zum Frühstück Müsli oder Vollkornbrot und mittags einen Salat. Unter Jugendlichen und bei Berufstätigen, die mittags wenig Zeit zum Essen haben, wird Fast Food immer beliebter. Deutschland ist reich an regionalen Spezialitäten. So gibt es z. B. verschiedene Gerichte aus Schweinefleisch, u. a. Rippchen (vor allem in Frankfurt am Main), Schweinsbraten mit Knödel (vor allem in München) oder Schinken (Nordrhein-Westfalen).
Ebenso abwechslungsreich wie die Speisen sind die Getränke. Traditionelle Weinanbaugebiete sind z. B. Unterfranken, wo der Wein in Bocksbeutel-Flaschen abgefüllt wird, Baden-Württemberg oder der Rheingraben. In der Hallertau wird Hopfen gepflanzt, der zum Brauen von Bier benötigt wird.

Umgangsformen: Wie in anderen europäischen Ländern ist es auch in Deutschland üblich, sich zur Begrüßung die Hand zu geben. Die Grußformeln sind von Region zu Region unterschiedlich, doch am häufigsten wird Guten Tag! verwendet. Weit verbreitet ist auch ein einfaches Hallo. In Süddeutschland begrüßt man sich mit Grüß Gott!. Normalerweise sprechen sich nur Familienangehörige und enge Freunde mit dem Vornamen an, bei der Anrede von Fremden oder weitläufigen Bekannten benutzt man Herr oder Frau in Verbindung mit dem Familiennamen. Besuche sollte man im Voraus ankündigen, bei guten Freunden kann man aber auch unangemeldet vorbeikommen. Bei Einladungen zum Abendessen bedankt man sich mit einem kleinen Geschenk.

Freizeit: Die Freizeitmöglichkeiten in Deutschland sind äußerst vielfältig. Vom Skifahren in den Alpen bis zum Surfen auf der Nord- oder Ostsee oder den zahlreichen süddeutschen Seen kann man das ganze Jahr über etwas unternehmen. Fast jede Stadt oder Region hat Sehenswürdigkeiten, die einen Ausflug lohnen. Im Sommer verbringen viele Menschen den Abend in Biergärten. Die beliebteste Sportart ist Fußball, der Deutsche Fußballbund zählt 5,4 Millionen Mitglieder. Theater-, Musical-, Kino- oder Opernbesuche sind beliebte Freizeitaktivitäten. Museen und kulturelle Veranstaltungen erhalten von Staat und Kommunen Subventionen, so dass auch kleinere Städte ihre eigenen Theater und Opernhäuser unterhalten können. In den Sommermonaten werden im ganzen Land Musik- und Kunstfestivals veranstaltet.

Sport: Deutschland war Gastgeber der Olympischen Winter- und Sommerspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen und Berlin sowie der Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Insgesamt gewannen deutsche SportlerInnen bei Olympischen Sommerspielen 374 Gold-, 395 Silber- und 416 Bronzemedaillen. Bei Olympischen Winterspielen errangen sie 96mal Gold, 89mal Silber und 80mal Bronze. Populärster Sport ist nach wie vor Fußball. Je dreimal wurde Deutschland Weltmeister (1954, 1974 und 1990) und Europameister (1972, 1980, 1996).

Gesamtgröße der Armee: Für Männer ab 18 Jahren gilt eine Wehrpflicht von 9 Monaten, ersatzweise auf Antrag ein Zivildienst von 10 Monaten. Eine Wehrpflicht ist vom Grundgesetz nicht vorgeschrieben; die Verfassung läßt auch eine Berufsarmee zu. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung gehört zu den Grundrechten. Die Truppenstärke der Bundeswehr ist durch die internationalen Zwei-plus-Vier-Vereinbarungen von 1990 auf einen Friedensumfang von maximal 370.000 Mann begrenzt und betrug 1997 347.100 Angehörige, (Heer 69,6%; Marine 8,1%; Luftwaffe 22,3%), davon 152.560 Wehrpflichtige. Frauen dürfen laut Grundgesetz zum Dienst mit der Waffe herangezogen werden. Anteil des Militärbudgets am Staatshaushalt: 10%.

0352.gif (6546 Byte)Die Flagge wurde am 23.05.1949 offiziell eingeführt. Die Farben gehen auf die Freiheitskriege (1813) zurück. Die Flagge wurde von der Frankfurter Nationalversammlung (1848) und später von der Weimarer Republik (1919 - 1933) übernommen.

Nationalhymne: Melodie von Joseph Haydn (1732 - 1809), ursprünglich 1797 uraufgeführte österreichische Kaiserhymne. Text von A.H. Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), 1841 verfaßt. Durch Verordnung des Reichspräsidenten Ebert am 11.08.1922 zur offiziellen Reichshymne erklärt, durch Bundespräsident Heuss am 02.05.1952 als Nationalhymne der Bundesrepublik bestätigt. Seit 18.04.1950 wird bei staatlichen Anlässen nur die dritte Strophe gesungen.

Text der 3. Strophe: "Einigkeit und Recht und Freiheit / Für das deutsche Vaterland - / Danach laß uns alle streben / Brüderlich mit Herz und Hand! / Einigigkeit und Recht und Freiheit / Sind des Glückes Unterpfand. / Blüh im Glanze dieses Glückes, / Blühe, deutsches Vaterland!"

Kurzinfos: Von Südschweden, Dänemark und Schleswig-Holstein zogen germanische Stämme im 1. Jahrtausend c. Chr. an Weichsel, Donau und Rhein. Das deutsche Volk war das Ergebnis eines Zusammenschlusses der westgermanischen Großstämme der Alemannen, Thüringer, Bayern, Friesen und Sachsen mit den rechtsrheinischen Franken unter Karl dem Großen (768-814). Erst der Sachsenherzog Heinrich I. (919-036) gründete ein deutsches Königstum. Mit der Krönung Ottos I. (963) durch den Papst in Rom entstand bis zu seiner Auflösung 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Die politischen Probleme Italiens und der Kirche beeinflußten die Kräfte der deutschen Zentralgewalt. Das begünstigte in Deutschland regionale Landesherrschaften mit starken Fürstentümern. Das Reichsgrundgesetz ("Goldene Bulle", 1356) bestätigte die sieben Kurfürsten als Wähler des deutschen Königs. Martin Luthers (1483-1546) reformatorische Wendung gegen die alte Kirche bewirkte die Auflösung der mitteralterlichen Ordnung in Mitteleuropa mit Folgen für die ganze Welt. Die Gegenreformation wurde durch den Augsburger Religionsfrieden (1555), der den Landesfürsten die Kirchenhoheit überließ, zunächst gestoppt, doch die konfessionellen Gegensätze kulminierten im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der fast die Hälfte der Deutschen das Leben kostete. Der nationalen Katastrophe folgten der Aufstieg und die Rivalität der "aufgeklärten" absolutistischen Länder Österreich und Preußen. Der preußische König Friedrich II. (1740-1786) eroberte in den Schlesischen Kriegen (1740 - 1742 und 1744 - 1745) die reichste Provinz Österreichs. Preußen stieg nach dem siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) endgültig zur europäischen Großmacht auf. Unter dem Ansturm der Französischen Revolutionsheere brachen sowohl das Reich als auch Preußen zusammen. Am 6. August 1806 legte der Österreichische Kaiser Franz II. auf Verlangen Napoleons die deutsche Kaiserkrone nieder. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation existierte nicht mehr. Mit den Freiheitskriegen gegen Napoleon (Völkerschlacht bei Leipzig, 1813) stieg Preußen zur Führungsmacht in Deutschland auf. Auf dem Wiener Kongreß (1814/15) regelte Österreichs Außenminister Metternich die neue Gliederung Deutschlands: die souveränen Einzelstaaten wurden zum Deutschen Bund vereinigt. Der Vorschlag des preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck (1862), mit einer Bundesreform ein gesamtdeutsches Parlament nach allgemeinem, gleichem und direktem Recht wählen zu lassen, provozierte Österreich und führte über den Deutschen Krieg (Königgrätz, 1866) zum Norddeutschen Bund unter preußischer Führung. Diese Entwicklung wirkte wie der Katalysator einer deutschen Einigung. Als im Krieg mit Frankreich (1870) auch die süddeutschen Länder ihre Staatlichkeit bedroht sahen und sich mit dem Norddeutschen Bund zusammenschlossen, erhielt dieser am 10. Dezember 1870 den Namen Deutsches Reich. Vor allem ökonomische Motive waren für die Entfesselung des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918) durch das Wilhelminische Deutschland verantwortlich. Mit zunehmender Verschlechterung der wirtschaftlichen (britische Hungerblockade) und militärischen Lage (Verdun) traten die innenpolitischen Gegensätze hervor. Die militärische Niederlage führte im November 1918 zur Revolution. Beginnend mit den Matrosen in Kiel übernahmen in ganz Deutschland Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. Am 9. November 1918 dankte der Kaiser ab, der Sozialdemokrat Philip Scheidemann rief die erste "Deutsche Republik" aus. Politisch und wirtschaftlich war die Republik von vorn herein gefährdet. Die Arbeiterschaft spaltete sich. Unter dem Schutz des Militärs wich die inzwischen gegründete Nationalversammlung nach Weimar (daher "Weimarer Republik") aus, um dort ein Grundgesetz zu verabschieden. Die Vielzahl der im Reichstage vertretenen Parteien verhinderten eine normale Regierungsbildung und -arbeit und verstärkten das Bewußtsein von einer Krise des Parteienstaates. Die weltweite Wirtschaftskrise brachte Deutschland 1932 über 6 Millionen Arbeitslose. Dies und das Verlangen nach Ordnung und Sicherheit förderten die extremistischen Massenbewegungen. Nach der Reichstagswahl im September 1930 (NSDAP von 12 auf 107 Sitze) kam keine parlamentarische Mehrheit mehr zustande, im Juli 1932 stellten KPD (89 Sitze) und NSDAP (230 Sitze) 452% der Reichstagsmitglieder. Am 30. Januar 1933 kam Hitler an die Macht. Nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 ließ Hitler Gewerkschaften und Parteien auflösen, mit Konzentrationslagern und Geheimpolizei (Gestapo) wurde jeglicher Widerstand erstickt. Hitler gelang in den Folgejahren, die Massenarbeitslosigkeit (Autobahnausbau) zu verringern - mit Folgen für die Staatsverschuldung. Bereits 1938 stand der NS-Staat vor der Zahlungsunfähigkeit. Mit den Gold- und Devisenreserven Österreichs  und der Tschechoslowakei konnte der Statt sich bis Kriegsbeginn über Wasser halten, im Krieg wurden die besetzten Länder geplündert. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei (März 1939) begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff auf Polen. Von Anbeginn der Hitler-Herrschaft richtete sich der programmatische Antisemitismus der NSDAP auf die Ausschaltung der etwa 500.000 jüdischen Deutschen. Durch Wegsehen, mangelnder Courage, Unwissenheit, Billigung, gar Unterstützung der Bevölkerung sahen sich Staat und Partei in der Lage, die Juden zunächst herabzuwürdigen und auszugrenzen (Nürnberger Gesetze, 1935 mit Mischehenverbot), dann in die Flucht zu treiben ("Kristallnacht" -Progrom 9. November 1938, etwa 170.000 Juden wanderten aus), ihnen Vermögen und Lebensgrundlagen zu nehmen, sie gesellschaftlich zu isolieren, nach Osten zu deportieren und schließlich umzubringen. Dieses Los teilte nach Kriegsbeginn ein großer Teil der Juden in den eroberten Gebieten. Das Menschenrechtsverbrechen des Holocaust im Schatten der Brutalisierung der Gesellschaft, geprobt an deutschen Behinderten (80.000 Tote), verschärft im Rassenkrieg gegen die UdSSR (mindestens 500.000 erschossene Juden durch "Einsatzgruppen") und so heimlich wie möglich (Wannseekonferenz Januar 1942) durchgeführt in den Todeslagern Belzec, Sobibor, Chelmo, Trblinka und Auschwitz  kostete das europäische Judentum weit über 5 Millionen Tote. Die nationalsozialistische Wehrmacht fiel nach der Eroberung Polens zunächst über Dänemark, Norwegen die Niederlande, Belgien und Frankreich (1940) her, besetzte den Balkan und große Teile Nordafrikas (1940/41) und leitete dann mit dem anfangs erfolgreichen Überfall auf die Sowjetunion(22. Juni 1941) den Weg in den Untergang ein. Die Koalition der USA und Grossbritaniens mit den Sowjets war Hitlers "Großdeutsches Reich" nicht gewachsen. Viele deutsche Großstädte fielen im Bombenkrieg in Schutt und Asche. 1945 erreichten Rote Armee und Truppen der Westalliierten das Reichsgebiet und trafen sich an der Elbe. Hitler entzog sich durch Selbstmord am 30. April 1945 seinen möglichen alliierten Richtern (Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozeß gegen 24 Angeklagte und Nachfolgeprozesse ab November 1945). Die Bilanz des 2. Weltkrieges: Weltweit über 50 Millionen Tote, in Deutschland etwa 3,2 Millionen Soldaten und 3.6 Millionen getötete Zivilisten. Die endgültige Behandlung Deutschland wurde auf der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 festgeschrieben: die Sieger bekundeten die Absicht, das politische Leben auf demokratischer Grundlage wiederherzustellen; die 4 Oberbefehlshaber sollten zunächst gemeinsam Deutschland zentral verwalten, entnazifieren, entmilitarisieren und wirtschaftlich dezentralisieren. Da der Wiederaufbau in den einzelnen Zonen unterschiedlichen Konzepten folgte, traten zwischen Ost- und Westzonen seit dem Herbst 1945 Tendenzen einer politischen Spaltung auf. Mit der ersten  Bundestagswahl am 14. August 1949 (CDU/CDU 31%, SPD 29,1%, FDP 11,9%, KPD 5,7%), der Wahl Theodor Heuss (FDP) zum ersten Bundespräsidenten am 12. September 1949 und der Wahl von Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler am 15. September 1949 war die zweite demokratische Republik in Deutschland etabliert.